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Homepage / Materialien | Informationen / Menschen vermessen

Menschen vermessen

Rechte Großhirn-Hemisphäre von Ernst Haeckel, Innenseite. Glasplatten-Negativ (invertiert), Aufnahme 1921 durch die Firma Carl Zeiss unter Anleitung des Anatomen Friedrich Maurer. Anatomische Sammlung Jena, XMP 015.
Rechte Großhirn-Hemisphäre von Ernst Haeckel, Innenseite. Glasplatten-Negativ (invertiert), Aufnahme 1921 durch die Firma Carl Zeiss unter Anleitung des Anatomen Friedrich Maurer. Anatomische Sammlung Jena, XMP 015.

Die Evolutionstheorie von Charles Darwin hatte viele Fragen aufgeworfen. Sie betrafen die Entwicklung des modernen Menschen aus dem Tier und die Verwandtschaft verschiedener Menschengruppen untereinander. Zugleich hatte der europäische Kolonialismus zu (oft gewaltsamen) Kontakten mit zahlreichen nicht-europäischen Menschen geführt. Mit ihren als fremdartig empfundenen Kulturen und Lebensweisen galten sie vielen Europäern als frühere menschliche Entwicklungsstufen. Aus demselben Grund waren auch Menschen mit fehlgebildeten Köpfen und geistiger Behinderung von Interesse.

Die Lehre vom Menschen, die Anthropologie, wurde im 19. Jahrhundert Unterrichtsfach an den deutschen Universitäten. Zu dieser Zeit begann auch die systematische Vermessung menschlicher Individuen. Normierte Messpunkte und Messinstrumente setzten sich durch. Besonders gründlich wurden Kopf, Schädel und Gehirn untersucht. Dabei gab es zahlreiche Versuche, Menschen anhand ihrer Körpermerkmale in Gruppen zu sortieren und diese klar gegen andere abzugrenzen. Oft standen dahinter Ideen, die bis heute zur Herabwürdigung, Unterdrückung und Entmenschlichung von Individuen und Menschengruppen beitragen.

Büste der Chung Ahoe aus Guangzhou (Kanton), China. Gipskopie. Original von Eduard Schmidt von der Launitz, um 1853. Anatomische Sammlung Jena, OCP 159.
Büste der Chung Ahoe aus Guangzhou (Kanton), China. Gipskopie. Original von Eduard Schmidt von der Launitz, um 1853. Anatomische Sammlung Jena, OCP 159.

Zum wissenschaftlichen Vergleich wurden Schädel und Gipsabgüsse gesammelt. Auch in Jena legte der Anatom Emil Huschke 1857/58 eine dieser sogenannten „Raçenschädel“-Sammlungen an. Huschke hatte sich zunächst mit der Phrenologie auseinandergesetzt und 30 Schädelkopien von der Phrenologischen Gesellschaft in Edinburgh erworben. Ab den 1840er Jahren begann er, menschliche und tierische Schädel und Gehirne nach selbst entwickelten Methoden zu vermessen und zu vergleichen. Wie fast alle seiner Zeitgenossen hielt er den weißen gesunden Mann für das am höchsten entwickelte Lebewesen. Je weiter die Messdaten anderer Menschen sich von dieser Norm entfernten, desto klarer war für Huschke deren „natürliche“ Unterlegenheit. Aus heutiger Sicht waren seine Untersuchungen und vor allem seine Schlussfolgerungen unwissenschaftlich.

Die Jenaer „Raçenschädel“-Sammlung wurde bis in die 1920er Jahre vor allem durch Schenkungen vermehrt. Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach, der ein begeisterter Anhänger und Förderer des europäischen Kolonialismus war, übersandte mehrfach Schädel und Gesichtsabgüsse nicht-europäischer Menschen. Aus Frankfurt am Main kamen sechs Kopien sogenannter „Rassenbüsten“ des Bildhauers Eduard Schmidt von der Launitz hinzu. Auch regionale Grabungsschädel und Repliken von Überresten frühzeitlicher Menschen erweiterten diesen Bestand. Die letzten hier inventarisierten Gebeine stammen von Opfern des deutschen Kolonialismus und des Ersten Weltkriegs.

Seit 2020 wird das koloniale Erbe der Anatomischen Sammlung aufgearbeitet. Die Gebeine nicht-europäischer Individuen sind von Forschung, Lehre und Ausstellung ausgeschlossen.

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